Es ist geschafft: Tag 21 ist erreicht. Ich muss leider sagen “geschafft”, weil ich mich nicht glücklich fühle und ich will, nein ich MUSS mich nach dem Essen glücklich fühlen. Essen ist wirklich wichtig für mich, ich liebe es zu kochen, zu backen und zu essen. Leider machen mich weder das Buch noch die Rezepte wirklich glücklich. Es liegt nicht an veganem Essen, denn ich esse sehr gerne vegan. Ich vermisse kein Fleisch, keine Milch und im Moment auch noch keinen Käse, denn dafür sind drei Wochen auch wirklich noch zu kurz. Aber ich vermisse Essen das ich nach meinem Geschmack gekocht habe. Ich habe die Rezepte zwar gewürztechnisch abgewandelt, aber von den Grundzutaten bin ich nicht abgewichen. Ist ja schließlich eine Challenge und Attila Hildmann hat sich etwas bei der Zuatenzusammenstellung gedacht.
Es gibt einige Rezepte die ich wirklich ganz gut finde, wenn man sie etwas abwandelt. Es gibt aber auch Rezepte die mir gar nicht schmecken und Rezepte die ich im Winter nicht kochen mag weil sie besser in den Sommer passen. Das letzte ist natürlich meine Sache, die Salate oder kalte Suppen sind für mich Sommerrezepte die ich nicht so gerne im Winter esse. Deshalb kann ich nicht beurteilen ob sie schmecken.
Vegan for Youth – Rezepte die mir geschmeckt haben
- Auberginen Tanker “Italien Sun” mit Chili und mehr Gewürzen
- Pizza jedoch mit einem anderen Teigrezept
- Auberginenröllchen “Fancy Pumpkin” war sehr lecker, aber eine recht kleine Portion
- Beta-Carotin-Stampf mit Cremewirsing und “Speck” hat mir sehr gut geschmeckt, der Püree hat aber noch mehr Flüssigkeit gebraucht um locker zu sein
- Zucchini-U-Boot “Artichoke” auch gut, aber eine Zucchini für 2 Personen fand ich zu wenig
- Mighty Mushroom Risotto super gut, ich habe die Pilze allerdings separat angebraten und das Risotto ganz normal gekocht (ohne den Reis vorzukochen)
- Lycopin-Reisbowl stärker gewürzt sehr lecker
- Coleslaw mit Kürbiscreme und Sesamtofu hat mich geschmacklich positiv überrascht und brauchte wesentlich weniger Apfelsüße als im Rezept angegeben
- Crunchy Salad Ships waren in Ordnung, haben aber erstaunlich satt gemacht
- Kürbissalat to go hat mir geschmeckt, leider habe ich keinen Babyspinat bekommen ging aber auch gut mit Feldsalat
- Tomatencremesuppe lecker durch die im Ofen gerösteten Tomaten aber ziemlich wenig für zwei Personen
- Süßkartoffelpommes waren mit Knoblauch sehr lecker, aber der Tomatendipp war nix
Vegan for Youth – Rezepte die mir nicht geschmeckt haben
- Funky Monkey Banana Muffins (mochte ich nur mit extra Blaubeeren und Zitrone im Teig)
- Auberginen-Lasagne “Red Beet” hat mir gar nicht geschmeckt
- Carotinoid-Pasta war mir zu trocken und zu langweilig
- Ofenkartoffel 2.0 war geschmacklich okay, aber der Dipp hat nicht mal im entferntesten so cremig ausgesehen wie auf dem Foto
- Artischockenpasta Campodimele-Style
Mittlerweile wird mir das Essen zu langweilig, ich habe irgendwie das Gefühl ich würde jeden Tag das Gleiche essen. Es ist zwar nicht so, aber mir persönlich schmecken die Gerichte einfach zu ähnlich. Es wird immer mit den gleichen Dingen gewürzt: Basilikum, Thymian, Salz, Pfeffer und getrocknete Tomaten. Das Gemüse variiert auch nicht so wirklich: Aubergine, Zucchini, Kürbis, Kichererbsen, Bohnen, Tomaten, Brokkoli und Süßkartoffel. Klar ist Geschmack ein sehr individuelles Empfinden, Attila Hildmanns Gewürzkompositionen sind schon sehr stimmig, jedoch weisen die Rezepte sehr ähnliche Geschacksprofile auf. Das ist generell nicht schlecht, aber für mich persönlich halt zu langweilig und zu wenig gewürzt. Als Einstieg in die vegane Küche ist das Buch bestimmt eine gute Wahl, obwohl ich hier das Vegan for Fit noch besser geeignet finde da die Rezepte besser geschrieben sind.
Was ich neu für mich entdeckt habe ist Rotkohl ungekocht als Gemüse mit in ein Gericht wie zum Beispiel eine Reispfanne zu geben. Vollkornrisotto ist absolut genial und wird es jetzt nur noch geben! Auch Maulbeeren und gepopptes Quinoa habe ich durch Vegan for Youth für mich entdeckt und sind zu absoluten Frühstückslieblingen geworden.
Also momentan weiß ich noch nicht was ich von der Challenge halten soll. Mein Rücken findet das (fast) tägliche Dehnen super, meine Waage sagt immer noch das gleiche wie vor drei Wochen und mein Bauch hat meiner Meinung nach viel zu oft Hunger und ich vermisse es zu backen! Mal schauen wie es weiter geht und wie glücklich ich nächste Woche bin.
Challenged Du auch? Wie gefällt es Dir und welche Erfolge bzw. Änderungen hast Du schon erreicht?
schmeckt wohl. says
Liebe Heike, ich habe deine Challenge echt bewundert, nicht weil ich irgendwie Vegan-Fan bin, sondern einfach, weil ich es toll finde, wenn jemand sowas mal ausprobiert, sich auf was Neues einlässt.
Ein bisschen hörte man das Negative ja schon raus, als wir uns vor kurzem darüber unterhalten haben. Ich glaube echt, dass der Ansatz “Eine Zucchini für zwei Personen” das Ganze schon komisch da stehen lässt…
Ich drück die Daumen, dass du jetzt wieder glücklich beim und nach dem Essen bist ;) LG
Juli says
Ich finde es super, dass endlich mal jemand etwas kritischer über dieses Buch schreibt. Ich war schon geneigt, an Wunder zu glauben ;) Gut, dass Du einen auf den Boden der Tatsachen zurückholst. Und eine Zucchini für ZWEI Personen? Das ist ja wohl ein Witz!
Anni says
Liebe Heike, danke für diesen ausführlichen Einblick in Deine Challenge!
Schade, dass die Rezepte so unausgegoren zu sein scheinen, das habe ich schon öfters gelesen. Und auch, dass allein schon in den Gemüsesorten Vielfalt und damit Geschmacksreichtum fehlt. Dabei gibt es ja so viele verschiedene Gemüsearten und auch Aromen. Bin gespannt auf Dein Fazit nach 60 Tagen und freue mich schon auf Deine Favorites. Allerliebst!***
TomTomTom says
Mal ein kurzes Zwischenfeedback von einem Mann zu dieser Challenge. Ich habe ja die erste Challenge auch gemacht und kann bestätigen, dass diese die “langweiligere” ist. Mit “langweilig” meine ich hier, dass die Rezepte doch alle sehr ähnlich sind und auch immer ähnlich aufgebaut sind (teilweise auch ähnlich der vorherigen).
Ich habe mittlerweile schon fast eine Kürbisaversion und das obwohl ich Kürbis sehr gerne mag. DIe Mengen halte ich teilweise für sehr interessant. Es gibt manchmal Gerichte, da frage ich mich ernsthaft wie ich davon auch nur ansatzweise satt werden soll. Bei anderen Gerichten kann ich nicht mal ansatzweise die Portion aufessen.
In Summe hat mir persönlich aber bei jeder Challenge die Diversifikation gefehlt. Ich liebe Essen und genieße die Vielfalt. Mit den Challenges schränkt man sich halt bewusst ein. Es ist für mich immer ein wenig wie Fasten. Das ist per se nichts schlimmes oder verwerfliches, man muss sich dessen halt nur Bewusst sein. Trotz allem hätte ich mir einfach etwas mehr Abwechslung gewünscht. Es ist für mich teilweise sehr schwierig hungernd nach Hause zu kommen und die vierte Auberginenvariation zu essen, die sich nur in der Zubereitung ein wenig verändert hat. Das Geschmacksprofil ist irgendwie bei allen sehr ähnlich. Schaut man sich z.B. die asiatische Küche an, wird man schnell zusätzliche Anreize bekommen, wie man Aubergine auch super schmackhaft zubereiten kann.
Aber kann das alles ein “Kochbuch” leisten? Ist das überhaupt Sinn und Zweck? Ich denke eher nicht. Für mich habe ich mitgenommen, dass es um Verzicht und Veränderung geht. Ich verzichte bewusst auf bestimmte Nahrungsmittel (Zucker, Alkohol. tierische Produkte, Kaffee, Weizen usw.) und esse mal neue Dinge. Und ich habe bei allen Challenges auch eine Menge toller Sachen kennengelernt.
Abgenommen habe ich bisher 3kg. Aber das wundert mich auch nicht. Erstens bekomme ich mit meinem deutlich höherem Grundumsatz die gleichen Portionen wie Leute mit einem geringerem Grundumsatz und zweitens mache ich dabei auch konsequent 3-4 mal die Woche Sport. Das würde bei jeder anderen Art der gesunden Ernährung genauso sein.
Was ich bisher bei keiner Challenge hatte, waren irgendwelche “magischen” Momente oder irgendwelche Stimmungshochs oder Tiefs. Ich habe mich gefühlt wie immer. Meist einfach nur hungriger. Ich fühlte mich weder fitter, noch gesünder oder muss mein Umfeld missionieren…
Und jetzt freue ich mich schon so richtig auf den ersten Whisky, die erste Zigarre und ein schönes Essen ohne Einschränkung. Denn das schmeckt nach dem Verzicht ähnlich gut wie ein Pausenbrot nach dem erklimmen eines 3.000 Meter Berges….und das ist dann für mich der “magische” Moment ;-)
Nadine says
Liebe Heike,
ich bin ja auch seit knapp 2 Wochen dran und bisher kann ich mich noch nicht beklagen. Die Gerichte waren allesamt sehr gut, auch wenn ich dir natürlich zustimme, dass sich die Zutaten oft wiederholen. Der Vorteil ist, man hat oft alles zu Hause, da Kürbis, Zucchini oder Aubergine meistens bei den Zutaten wiederzufinden ist.
Ich variiere aber inzwischen auch schon mit Rezepten aus Vegan for Fit, da mir insgesamt die Zubereitungszeit bei den VFY Gerichten doch etwas zu lang ist.
Und z.B. die Zucchini Schiffchen bzw. das Uboot fand ich auch für zwei Personen viel zuwenig, da habe ich direkt 2 Zucchini genommen. Insgesamt finde ich die Mengenangaben auch etwas unausgewogen und besonders witzig fand ich es bei der Kürbis-Möhrensuppe, dort stand im Rezept, dass das Gemüse ca. 19 (!!!!) Minuten in den Backofen soll… aber auf keinen Fall 20 Minuten *kicher*
Liebe Grüße, ich bin gespannt wie es bei dir weitergeht
Nadine
Ela says
Sehr spannend, zu lesen, wie es dir mit der Challenge geht :) Danke für den ausführlichen und ehrlichen Bericht! Für mich wär es nichts, mich so extrem nach einem bestimmten Kochbuch zu richten. Ich wünsch dir aber weiterhin viel Erfolg und auch viel Spaß damit und hoffe, die nächsten Rezepte sind besser!
LG
Ela
ELBKÖCHIN says
Liebe Heike, danke für die ausführliche Zusammenfassung! Sehr interessant, dass die Meinung überall gleich ist, über das neue Buch. Ich habe bei http://meinesvenja.de/ die Challenge auch verfolgt und das Fazit ist recht ähnlich… Die Rezepte scheinen wohl nicht wirklich ausgereift zu sein. Svenja findet das letzte Buch Vegan for fit bedeutend besser. Außerdem hat auch sie fast nix abgenommen, aber sie fühlt sich fitter. Wie ist das bei dir? Und dann würde ich mir natürlich wünschen, die empfehlenswerten Gerichte mit deiner Rezeptversion und deinen Fotos auf dem Blog zu finden… ;-) Liebe Grüße, Bianca
Nina says
Liebchen,
ich finde Deine Form der Challenge großartig. Wie gut, wir profitieren alle davon und Du hebst nicht in den Himmel, um vielleicht irgendwann ein Autogramm vom Autoren zu bekommen (Spaß), sondern gibst Deine realistische und alltagstaugliche Einschätzung wieder.
Niemals hätte ich Deine Disziplin, das steht sowieso außer Frage.
Sei gedrückt, Tausendschönchen, bis bald.
Nina
Nina says
Ja, ich challenge auch, seit 2 Wochen, und habe mir bis jetzt jede Woche einen Cheat-Day geleistet, an dem ich zwar vegan, aber einfach was anderes gegessen habe. Ich bin ja froh, dass ich nicht die einzige bin, der die Rezepte auch irgendwie sehr ähnlich vorkommen!! Aubergine und Rote Bete mag ich nicht, also bleibt noch weniger übrig. Ich finde auch die Portionsangaben unausgewogen: manchmal zu viel, manchmal viel zu wenig. Trotzdem merke ich, dass es mir gut tut, und das Pilzrisotto war ein Traum!! Ich weiß aber ehrlich nicht, ob ich es so lange durchhalte.
Tja.
Alles Liebe!
nina
Rita says
Moin Heike,
Also ich bewundere das wirklich! So diszipliniert daran zu gehn! Wobei eine reine vegan Challenge für mich nichts wäre! Alleine die Beschaffung der Zutaten… Ich koche so leidenschaftlich gerne, da muss dann halt auch das Ergebnis stimmen ! Mal so ne Frage am Rande: hast Du eigentlich auch Buch über die Kosten geführt? Ich könnte mir vorstellen das ein rein Veganer Leben deutlich mehr ins Haushaltsgesetz geht. Zumindest dort, wo Du die Zutaten quasi in der ” Apotheke” kaufst!
Aber noch etwas:
Dein aufräumen und sortieren hat mich angestachelt. Hier wird reduziert, aussortiert usw. !
Gutes Gefühl, danke für die Inspiration!
LG
Rita
Rita says
Haushaltsgeld natürlich!
Jenny says
Hallo liebe Heike, ich bin immer noch fasziniert davon, wie diszipliniert du bist! Ich hätte glaube ich schon längst aufgegeben. Einige der Gerichte, die ich bei Instagram sehen konnte sahen wirklich toll und schmackhaft aus, aber ich kann verstehen, dass dir dein Essen mit der Zeit zu eintönig wird. Ich versuche mich im Moment an einem 52-Wochen-Projekt, wo ich in jeder Woche eine Sache mache, die meinen Alltag verändern soll – angelehnt an: Leben beginnt ausserhalb der Komfortzone. An sich sind es für mich ja immer nur sieben Tage in denen ich mich an eine “Aufgabe” halten möchte, aber selbst da kommt mir manchmal das Leben dazwischen und es fällt mir doch recht schwer, meinen Alltag wirklich zu verändern. Ich bin gespannt, wie du es in den nächsten Tagen und Wochen weiterhin schaffst! Ich drücke dir die Daumen und hoffe für dich, dass du am Ende deiner Challenge zufrieden bist!
Liebe Grüße, Jenny
Aileen says
Erstaunlich, dass sich da auf der Waage noch nichts getan hat. Woran liegt das? Viele Kohlenhydrate in den Rezepten? Das Geschmacksthema kann ich gut nachvollziehen, schließlich schmeckt Aubergine oder Zucchini eher nach “nichts”. Auch bei mir ist der Funke noch nicht übergesprungen – das Buch liegt rum und ich widme mich lieber anderen tollen veganen Kochbüchern.
nike says
danke für deinen rückblick, ich hab das buch auch, aber irgendwie ist der funke noch nicht übergesprungen. noch nicht ein rezept hab ich nachgekocht – was sich wahrscheinlich nach deiner favoritenliste ändern wird … da läuft mir bei einigen gerichten das wasser im mund zusammen (danke für die anmerkungen zu den portionsgrößen)!
liebe grüße und halte durch!