Nähen ist jetzt nicht mein Steckenpferd, deshalb wäre ein ganzes Nähzimmer für mich etwas übertrieben. Aber ich nähe gerne. Manchmal von schief nach schräg, aber ich bin meistens zufrieden mit meinen Projekten. Womit ich überhaupt nicht zufrieden war, war die Aufbewahrung meines ganzen Nähzubehörs. Hätte ich ein Nähzimmer, hätte ich den ganzen Überfluss schick verstauen können. Hab ich aber nicht, deshalb musste nicht nur neu sortiert und geordnet werden sondern definitiv ausgemistet!
Ohne Nähzimmer ist weniger mehr
Generell bin ich der Meinung, dass weniger mehr ist. Denn weniger Dinger bedeutet mehr Freiheit und mehr Luft zum Atmen. Jedes Teil was unser Haus verlässt ist ein gutes Teil und gibt mir sofort Energie und Freiheit. Klingt vielleicht lustig, probier es aus und Du wirst sehen wie gut es tut weniger zu besitzen.
Im Fall meines Nähzubehörs bedeutet dies ganz konkret, dass ich mich von vielen Dingen trennen muss und möchte. Ich habe einiges an Schneiderwerkzeug, Nähutensilien und Kurzwaren von meiner Oma geerbt. Wie ich nunmal bin oder besser gesagt wie ich war konnte ich nichts wegwerfen oder verschenken. Kann man ja alles bestimmt mal gebrauchen!
Jetzt einige Jahre oder besser gesagt viele Jahre später, habe ich viele der Sachen immer noch nicht benutzt. Ein eindeutiges Zeichen das ich sie nicht mehr brauche und sie definitiv ausziehen dürfen. Also habe ich ganz KonMari mäßig mein gesamtes Nähzubehör in die Mitte meines Arbeitszimmers gelegt. Ich muss sagen das ich im ersten Moment ziemlich erschrocken war, wieviel ich besitze. Nach einer kurzen Schockstarre habe ich angefangen alles durch zu sortieren und in Körbe zu sortieren:
- Behalten
- Verschenken oder Spenden
- Abfall
Nähzubehör sortieren
Das Sortieren hat mir mal wieder die Augen geöffnet, wieviel ich aufhebe und wie wenig ich davon überhaupt nur brauche. Ich würde schätzen das ich mehr als die Hälfte der Sachen aussortiert habe. Ein wirklich tolles Gefühl! Die ganze Sache hat auch nicht so ewig gedauert wie ich vorher befürchtet hatte. In etwas mehr als einer Stunde hatte ich alles sortiert und den Abfall entsorgt.
Nach dem Sortieren stand das Organisieren an. Mein liebster Part des Frühjahrsputzes, alles schick und funktional aufräumen und ordnen. Mit einer kleinen Challenge. Alles muss so verstaut werden, dass mein Sohn es nicht so schnell aufbekommt. Deshalb habe ich meine ganzen kleinen Pappboxen, in denen ich vorher meine Nähsachen verpackt hatte, durch Sortimentskoffer ersetzten. Eigentlich hatte ich mich sehr darüber gefreut, eine nachhaltige Lösung ohne Kunststoff gefunden zu haben. Aber die kleinen braunen Schachteln konnten meinem Sohn keinen Widerstand leisten.
Raskog ist mein neues Nähzimmer
Jetzt stellte sich mir die Frage wo in aller Welt soll mein ganzes Nähzubehör denn hin, so ganz ohne tolles Nähzimmer mit schicken Regalen und tollen Wandaufbewahrungen für Nähgarn. Im Staubsaugerschrank in dem es vorher lag, sollte es nicht mehr hin. Du kannst Dir vorstellen wo der Staubsauger das letzte Jahr über stand? Im Wohnzimmer, aber das ist eine andere Geschichte.
Nach kurzem pinteresten (googeln auf Pinterest) bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass der Rollcontainer Raskog für mich das perfekte mobile Nähzimmer sein soll. Also bin ich spontan nach Ikea gefahren und habe mir Raskog in mattschwarz gekauft. Für die verschiedenen Nähutensilien hatte ich mir schon Sortimentskoffer zurecht gelegt und dann ging es auch schon ans einräumen. Was genau und wie im einzelnen in meinem Nähcontainer ist, kannst Du dir im Video ansehen.
https://youtu.be/rvlbUSPYSrk
Aufteilung in meinem Nährollcontainer
Du hast keine Lust das Video anzusehen, willst aber trotzdem wissen wie mein Rollcontainer bestückt ist. Dann gebe ich Dir eine kurze Zusammenfassung:
Oberster Korb
Auf dem obersten Korb steht nur meine Nähmaschine*. Sonst nichts! Nein auch nicht nur mal eben zwischengelagert :-) Denn ich möchte meine Nähmaschine schnell und einfach runter nehmen und wieder darauf stellen können. Ohne das irgendetwas umfällt.
Unten am Boden des Korbs habe ich drei magnetische Gewürzdosen befestigt. Eine ziemlich praktische Sache wie ich finde. So kann ich nochmal etwas Platz dazu gewinnen, was bei einem kleinen mobilen Nähzimmer wirklich hilfreich ist. Du kannst natürlich noch mehr Dosen nutzen, mir reichen die drei. Darin habe ich zusätzliche Nähfüße, Stoffklammern und kleinteiliges Zubehör wie z. B. einen Schrägbandformer*.
Mittlerer Korb
Im mittleren Korb ist ein kleiner Sortimentskoffer mit meiner Knopfsammlung und ein Kästchen mit bunten Druckknöpfen*. Daneben habe ich in einem Holzkiste das Pedal meiner Nähmaschine, eine Mehrfachsteckdose und ein kleines Bügeleisen. Die Mehrfachsteckdose ist praktisch, weil ich erstens das Kabel meiner Nähmaschine bis zur Steckdose verlängern kann. Macht ja auch Sinn wenn man nähen möchte und zweitens kann ich mein kleines Bügeleisen auch direkt einstecken.
Unterer Korb
Im untersten Korb habe ich zwei große Sortimentskoffer. In einem bewahre ich hauptsächlich mein Nähgarn und die passenden Spulen auf. In dem zweiten verstaue ich Druckknöpfe, Reisverschlüsse und verschiedene Bänder.
Hängeaufbewahrung
Zusätzlich habe ich mir eine Hängeaufbewahrung an eine schmale Seite des Rollcontainers mit Maulklemmen befestigt. Die Hängeaufbewahrung gab es mal bei Ikea in der Badezimmerabteilung. Online habe ich sie leider nicht mehr gefunden, vielleicht gibt es sie ja noch vor Ort. Ansonsten kannst Du mal online suchen, eine Breite von 25 cm ist ideal für den Raskog.
In den zusätzlichen sechs Taschen verwahre ich alles was ich beim nähen gerne zur Hand habe:
- Maßband
- Handmaß
- Nahtauftrenner
- Feuerzeug
- Bleistift
- Nähstift
- Zickzackschere
- Stoffschere
- Rollenschneider
- selbst genähte Bügelunterlage
- Kästchen mit Nadeln für die Nähmaschine
- Zange für die Druckknöpfe
Ordnungsprodukte fürs Nähzimmer
- Rollcontainer RASKOG von Ikea
- weißer Kasten zur Aufbewahrung der Steckdose etc. FÖRHÖJA von Ikea
- Hängeaufbewahrung gibt es bei Ikea leider nicht mehr (25 cm Breite sind ideal)
- Sortimentskoffer *
- magnetische Dosen von Ikea gibt es leider nicht mehr, hier findest Du welche bei Amazon*
Die mit * versehenen Links sind Links aus dem Amazon Partnerprogramm. Kaufst Du die Produkte über diesen Link ein, erhalte ich eine kleine Provision.
Diana says
Vielen Dank für die tolle Lösung. Sofort umgesetzt…endlich Ordnung und vorallem schnell wieder aufgeräumt. Leider gibt’s bei IKEA nicht mehr die magnetischen Dosen.
Viele liebe Grüße
Diana
Heike says
Ohhh wie toll! Grandios, ich freu mich so sehr wenn meine Ideen helfen :-) Ich schau mal ob ich Ersatz für die Dosen finde und verlink sie dann.
anne says
hallo heike,
was für eine tolle idee! ich überlege schon lange, wie die nähsachen am besten untergebracht werden können und auch ich habe einen kleinen sohn, der gern alles ausräumt. deine ideen werde ich also super-gern nachmachen!
weißt du noch, woher du die beiden großen sortierkästen im untersten fach hast bzw. welche maße sie haben?
viele liebe grüße,
anne
Gaby says
Eine ganz tolle Idee! Ich fahre nächste Woche gleich zu Ikea.
Viele Grüße und herzlichen Dank!
Gaby
Nicole says
Liebe Heike,
das ist ja echt eine super Idee! Mir geht es genauso wie dir, ich nähe unheimlich gerne, allerdings nicht gar so oft wie noch vor einiger Zeit. Da hatte ich sogar mal ein Nähzimmer im Keller.Leider musste das zugunsten einer Sauna weichen. Zur Zeit sind meine Nähsachen in verschiedenen Zimmern in unterschiedlichen Schränken. Und das gefällt mir gar nicht. Nächste Woche habe ich Urlaub, IKEA ist 45Minuten entfernt … Ich freue mich jetzt schon darauf, deinen tollen Tip umzusetzen und endlich alles sortiert an einem Platz zu haben.
Ganz liebe Grüße
Nicole
Frollein Schmidt says
Hallo Heike, mir geht es ähnlich wie Dir: ich nähe gern, aber nur wenn Zeit ist, habe mittlerweile einiges an Zubehör angesammelt, aber keinen separaten Ort dafür. Daher ist der Raskog-Tipp super! Mich würde allerdings noch interessieren, wie/wo Du Deine Stoffe aufbewahrst. Vielleicht hast Du da ja auch ein inspirierendes System?
Maria says
Sehr gute Ideen! Danke! Ich freue mich auf noch neue Ideen bezüglich Nähen und Ordnung.
Ina says
Hallo liebe Heike,
vielen Dank für dein – wie immer – super inspirierendes Video!
Ich habe aber eine ganz andere Frage: Wie zufrieden bist du mit deiner Nähmaschine? Kannst du sie empfehlen?
Ich überlege, mir eine neue zu kaufen. (Die mechanische von meiner Großmutter ist in die Jahre gekommen.)
Ein schönes Wochenende für dich und deine Lieben!
Viele Grüße von Ina
Katrin says
Liebe Heike,
das ist eine super Idee!
Ich hatte auch schon überlegt, ob ich den RASKOG-Wagen für meine Nähsachen nehmen soll, habe mich dann aber (auch erst letzte Woche) für das ALGOT-System entschieden. Ist ja eigentlich ein Kleiderschrank-System, aber man kann Ikea-Produkte so schön zweckentfremden. :-) Jetzt habe ich wie Du alle Nähutensilien an einer Stelle und kann immer alles neben den Tisch rollen, wenn ich nähen will. Obendrauf auf der Platte steht bei mir auch meine Nähmaschine.
Ich musste mir übrigens bei Deinem Video einmal mit der flachen Hand an den Kopf schlagen, denn ich habe immer mein Bügelbrett und das große Bügeleisen rausgekramt, wenn ich was nähen wollte und das fand ich immer super umständlich. Erst durch Dich kam ich auf die Idee ein kleines Bügeleisen zu kaufen (ist gerade eben bei einem großen Versandhaus in den Warenkorb gewandert) und mir die Bügelunterlage einfach selbst zu nähen. Das wird definitiv eines meiner nächsten Nähprojekte. :-)
Und ein Hängesammler passt bei mir auch noch an die Seite dran.
Ich danke Dir für diese wunderbare Inspiration, die gerade bei mir einige aktuelle Ordnungsprobleme löst! :-)
LG
Katrin
Sabine says
Liebe Heike,
das ist eine tolle Lösung! Ich hab ja grad meine DIY-Sachen sortiert und demnächst ist dann mein Nähzeug dran – ich hab da eine etwas andere mobile Idee, die ich demnächst auch zeige.
Liebe Grüße aus Mainz von sabine
Vanessa says
Hallo Heike,
Eine tolle Lösung hast du da!
Ich denke du benutzt den falschen Aufsatz bei deiner Zange, deshalb gelingt es nicht!
Jedenfalls ist der Ausatz der drauf ist oft der Falsche.
Ich verlink dir mal den ersten Artikel den ich jetzt gefunden habe!
http://magazin.snaply.de/gebrauchsanleitung-kam-snaps-anbringen/
LG
Vanessa