Vegan for Youth nicht mehr für mich
Ich fühle mich befreit, denn ich habe letzte Woche Freitag beschlossen Attila zu verlassen. Naja nicht direkt ihn, aber seine Vegan for Youth Challenge. Ich höre schon die Unkenrufe: “Mensch was eine Disziplin, die hält noch nicht mal 60 Tage durch” oder “Na hat dir doch der Käse gefehlt, ja so vegan is ja auch nix”. So einfach ist es dann doch nicht, denn ich habe gar keine Probleme damit mich vegan zu ernähren oder eine bestimmte Diät durchzuhalten. Aber ich habe ein großes Problem damit langweilig und eintönig zu essen. Letzten Freitag war es so schlimm, dass der Haussegen beim Abendessen schon gewaltig schief hing und keine Challenge der Welt ist es mir Wert daheim schlechte Laune zu tolerieren. Schlechte Laune darf man haben wenn etwas schlimmes Unvorhergesehnes passiert, aber nicht wegen irgendeiner Challenge.
Bis Ende Februar mache ich jetzt eine Pause, koche worauf ich Lust habe und im Februar versuch ich es noch mal vier Wochen vegan. Doch diesmal mit einem anderen Buch, Du darfst also gespannt bleiben.
Vegan for Youth – Mein Fazit
Was mir in dem Buch fehlt sind Alternativen. Alternative Frühstücksideen, alternative Zutaten und alternative Getränke. Für 60 Tage, sprich zwei Monate sind mir die Rezepte zu wenig abwechslungsreich. Klar ist es schwierig ein Buch für einen so langen Zeitraum zu konzipieren, aber insgesamt ist es mir zu einseitig. Denn neun verschiedene Frühstücksrezepte und dazu noch drei herzhafte und drei süße Brotaufstriche finde ich zu wenig. Ich finde es absolut in Ordnung jeden Tag Müsli auf der Arbeit zu essen, aber auch hier gibt es nur drei Rezepte und es werden keine Alternativen genannt. Ich hätte es gut gefunden, wenn Attila Hildmann auf die wichtigsten Bestandteile des Müslis hingewiesen und die Zutaten die nur für den Geschmack sind, gekennzeichnet hätte. Denn dann hätte ich diese Zutaten mit gutem Gewissen austauschen können. So habe ich das einfach mal gemacht ohne zu wissen ob ich jetzt genug der verjüngenden Superfoods zu mir genommen habe.
Das die Mengenangaben teilweise nicht stimmen und die Rezepte meiner Meinung nach nicht ganz zu Ende gedacht sind, habe hier schon einmal ausführlich geschrieben.
Alles in allem muss ich sagen, dass ich etwas enttäuscht bin von diesem Buch. Die ersten 80 Seiten sind Motivation und Hintergrundinformationen gewidmet. Der Teil war für mich nicht so schrecklich interessant, weil ich mich schon länger mit Ernährung auseinander setze. Dann kommen die Rezepte, die auf den ersten Blick ziemlich gut aussehen. Ich war zu Beginn auch ganz angetan und motiviert, doch wie schon geschrieben ähnelt sich alles doch ziemlich. Für mich wären vier Bücher, entsprechend der Jahreszeiten besser gewesen. Denn dann hätte Attila besser auf die saisonalen Obst und Gemüsesorten eingehen können. Denn frische Kirschen und Erbeeren stehen im Januar nicht auf meinem Einkaufszettel, genauso wie ich im Sommer keinen Kürbis kaufen würde.
Das Thema Superfoods finde ich ganz spannend und habe auch vorher schon einiges darüber gelesen und Rezepte probiert. Aber so richtig viele Hintergrundinformationen zu den einzelnen Zutaten gab es dann doch nicht. Wahrscheinlich waren meine Erwartungen an dieses Buch im Punkt Ernährung und Hintergrundinformationen einfach zu hoch. Denn es ist ein Buch für die Masse und das muss ich Attila Hildmann lassen, er hat es geschafft viele Menschen dazu bekommen ihre Ernährung umzustellen und mehr Sport zu machen. Das finde ich richtig klasse!
Über Buchtipps zur gesunder Ernährung mit gut recherchierten Hintergrundinformationen über Nährstoffe, gute und schlechte Inhaltsstoffe etc. würde ich mich sehr freuen!
Vegan for Youth – Mighty Mushroom Risotto
Das Risotto ist mein Lieblingsgericht aus Vegan for Youth. Mein Rezept ist etwas abgewandelt, aber von den Zutaten bin ich nah dran geblieben. Das Rezept ist eine Mischung aus Attila Hildmanns Rezept und meinem Pilzrisotto.
Zutaten für 2 Personen
200 g Vollkorn-Risottoreis
1/2 Stange Lauch
2 Knoblauchzehen
20 g getrocknete Steinpilze in einer Tasse heißem Wasser eingeweicht
50 ml Noilly Prat (ersatzweise trockener Weißwein)
800 ml Gemüsebrühe
300 g gemischte Pilze (Champignons, Steinpilze, Kräuterseitlinge, etc.)
etwas frischen oder getrockneten Thymian
3 EL weißes oder braunes Mandelmus
1 TL Hefeflocken
Salz und Pfeffer
etwas Zitronensaft
etwas frische Petersilie
Rezept
Die getrockneten Steinpilze in eine Tasse mit heißem Wasser geben und zehn Minuten einweichen lassen.
Den Lauch klein schneiden und in wenig Olivenöl anbraten, nach ungefähr fünf Minuten den klein gehackten Knoblauch dazu geben und weitere zwei Minuten braten. Nun gibst Du den Vollkornrisottoreis dazu und lässt ihn unter ständigem Rühren so lange mit braten bis er glasig ist. Hierbei kann es sein das Du noch mal etwas Olivenöl dazugeben musst. Das Gemüse und den Reis mit Noilly Prat (oder Weißwein) ablöschen und einkochen lassen.
Wenn die Flüssigkeit fast verdampft bzw. aufgenommen ist gießt Du nach und nach Gemüsebrühe an. Immer eine Suppenkelle Brühe einrühren und warten bis sie vom Reis aufgenommen wurde. Zwischendurch nimmst Du die Steinpilze aus dem Einweichwasser und schneidest sie in kleine Stückchen, diese gibst Du zu dem Risotto in den Topf. Das Einweichwasser gießt Du ebenfalls dazu, denn das schmeckt herrlich nach Pilzen und gibt dem Risotto noch mehr Aroma. Sei vorsichtig beim zugießen von dem Einweichwasser, denn unten setzt sich oft etwas Sand ab.
Ist das Risotto gar, gibst Du das Mandelmus, die Hefeflocken und schmeckst es mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft ab. Deckel drauf und zur Seite stellen.
Die Pilze hast Du schon während das Risotto gekocht in Stücke geschnitten und brätst sie jetzt in einer heißen Pfanne mit wenig Öl an. Sind die Pilze schön braun, werden sie mit Salz, Pfeffer und etwas Thymian gewürzt.
Das Risotto auf Teller verteilen und die gebratenen Pilzen darüber geben. Falls Du magst, kannst Du das Risotto noch mit etwas frischer Petersilie bestreuen.
Melanie says
Hallo,
Ihr habt wenigstens mehr wie 5 Tage durchgehalten. Bin Sonntags angefangen und heute, am Samstag, habe ich eine Bratwurst gegessen. Ich will ja auch nicht auf Dauer vegane Ernährung, aber eine Alternative zu meinem sonstigen essen. Aber ehrlich gesagt, mir schmeckt das vegane essen auch nicht besonders. Einen Versuch war es wert. Werde meine bestellten Sachen aber verwerten. Matcha möchte ich z. B. gar nicht.
relleoMein says
Hi Melanie, ich mag veganes Essen sehr gerne aber die Rezepte in dem Buch haben mich einfach nicht so angesprochen. Nudeln mit Tomatensoße sind ja auch vegan und die ess ich sehr gerne :-) Ich kann verstehen das Du nach 5 Tagen abgebrochen hast :-) Lieben Gruß Heike
Jutta von Kreativfieber says
Liebe Heike, total nachvollziehbar, dass du abgebrochen hast! Das verdient meiner Meinung nach viel mehr Respekt als sich für ein Challenge noch wochenlang weiter zu quälen! Bin gespannt wie es dann im Februar weitergeht!
Liebe Grüsse!
relleoMein says
Hallo Jutta, das ist lieb von Dir. Ich habe mir auch so meine Gedanken gemacht, wie das jetzt wohl ankommen mag das ich abgebrochen habe. Weil ich ja angekündigt hatte das ich die Challenge mache und darüber berichten wollte. Aber was nicht geht, geht halt einfach nicht. Im Februar geht es jetzt Crazy Sexy weiter :-)
Jasmin says
Liebe Heike, ich persönlich mag das Buch „Vegan und vollwertig genießen“ von Annette Heimroth und Brigitte Bornschein sehr, sehr gerne. Ich habe selbst auch das erste Buch von Attila Hildmann, aus dem ich gerne ab und an koche, allerdings ist es mir alles in allem zu soja- und zuckerlastig. Ich habe nichts gegen Tofu und Co, mag es aber definitiv nicht täglich essen.
In “Vegan und vollwertig genießen” geht es um frische, vollwertige, saisonale Lebensmittel. Tofu (da industriell verarbeitet) wird hier gar nicht verwendet, auch kein Zucker oder Weißmehle. Bisher haben mir alle ausprobierten Rezepte gut geschmeckt. Es gibt Ideen für Süßes und Deftiges, Vorspeisen, Desserts und auch Kuchen und Backwaren. Das einzige, was für meinen Geschmack ein wenig zu kurz kommt, sind Fotos der Gerichte. Nur etwa jedes 5. Gericht ist bebildert… dafür bekommst Du aber eine Unmenge an leckeren, gesunden Rezepten.
Liebe Grüße,
Jasmin
Anni says
Liebe Heike, das klingt sehr nachvollziehbar! Ich hätte auch abgebrochen.
Wo kaufst Du eigentlich den Vollkorn Risottoreis? Habe den noch nie gesehen.
Ich habe mir gerade vegane Bücher bestellt, wenn sie was sind, lass ich es Dich wissen! allerliebste Grüße!***
Johanna says
Essen hält Leib und Seele zusammen und wenn es nicht gut ist, kann es einem nicht gut gehen! Also, gut gemacht liebe Heike! Dann genieße mal Deine Challenge-freie Zeit und ich bin gespannt, was als nächstes kommt!
Liebe Grüße
Johanna
Rita says
Guten Morgen, liebe Heike,
Also ich finde Du hast Duch Tapfer geschlagen, denn es kam bei der aufmerksamen Leserin ja schon länger durch das Du mit den Rezepten nicht ganz zufrieden bist! Und Du hast vollkommen Recht, schlechte Laune wegen einer Challenge geht garnicht! Ich war die ganze Zeit voller Bewunderung g für Dich und Deinen Partner!
Für mich hast Du immer noch den Pokal der Ordnung und auch der Selbstdisziplin verdient!
Schreib ein Buch, los, ich werde es kaufen!
Liebste Grüße
Rita